Richte dein Zuhause mit Samt ein. Hier erklären wir dir alles zur Trendwelt Samt

Samt

Wahrhaft königlich fühlt es sich an, in Samt und Seide gehüllt oder gebettet. Und auch der Nachwuchs fühlt sich pudelwohl im Samtkleid. Tatsächlich wurde der fließend weiche und glanzvolle Samtstoff traditionell aus Seide hergestellt, die den langen Weg über die Seidenstraße von China bis zu den königlichen Hofwebereien nahm. Dort wurde das wertvolle Material zu den weichen Stoffen mit dem edel glänzenden Flor verarbeitet, der sich so unvergleichlich zart und angenehm anfühlt. So samtweich wie die Haut eines Kleinkinds. 

Wahrhaft königlich war damals auch der Preis eines Ballens dieses Stoffs. Die reichen flandrischen Städte wie Gent und Brügge und die mächtigen Hansestädte erkauften sich ihre Unabhängigkeit mit dem edlen Tuch.
Mittlerweile kann sich jeder diesen Luxus leisten, zumal der Samt dank neuerer Webverfahren auch aus Baumwolle, feiner Wolle oder sogar aus Kunstfasern gewoben wird.

Was versteht man unter Samt?


Bei der speziellen Webart entsteht ein sehr weiches, fließend fallendes Grundgewebe, das auf der rechten Seite einen dichten, stehenden Flor aus feinen Fasern trägt. Diesem verdankt der Samt seine glanzvolle Optik, denn je nach Einfallswinkel des Lichts schimmert er verschieden hell. Deshalb sollte man ihm auch nicht gegen den Strich gehen, denn dann stellen sich die Fasern auf, wirken stumpf und widerstrebend wie ein Fell, das man gegen den Strich bürstet.
Ansonsten aber fühlt sich der Flor des Samts einfach traumhaft an – eine unwiderstehliche Verlockung zum Zugreifen.
Dünne Gewebe mit sehr niedrigem Flor heissen Pannesamt. Sie sind meist aus Kunstfasern oder Mischfasern, wodurch sie besonders glänzend und weich werden, oft auch mit einem Anteil an Elastan, der sie dehnbar macht.
Der eigentliche Samt hat einen etwas längeren Flor und ist damit sanfter in der Oberfläche, wärmer und abriebfester. Ein Stoff, aus dem Träume gewoben werden.
Mit zunehmender Länge des Flors wird dann übrigens Velours und schließlich Plüsch aus dem Samtgewebe.

Wofür kann ich Samt besonders effektvoll verwenden?


Der Samt ist ein wundervoller Stoff für die textile Wohnungseinrichtung. Samtvorhänge sind blickdicht und schlucken Licht und Schall. Sehr schwere Ausführungen bringen sogar eine beträchtliche Wärmedämmung. Faszinierend und sehr dekorativ ist insbesondere das Spiel von Licht und Schatten, von Glanz und Matt auf den weich fallenden Falten. Die berühmtesten Opernhäuser und Theaterbühnen nutzen diese besondere Ästhetik.

So sanft und schimmernd der Samt ist, besitzt er trotzdem eine unerwartet hohe Strapazierfähigkeit und Unempfindlichkeit. Er eignet sich daher auch hervorragend zum Beziehen und Bespannen von Polstermöbeln, deren Formen er mit seiner eigenen Optik sehr schön zur Geltung bringt.

Gut zur Geltung kommen die traumhaften Samtstoffe aus unserem Schöner-Leben-Shop natürlich ebenso bei Kissen, Decken und allerlei Wohnaccessoires.

Die bunte Palette samtig weich fallender Stoffe bietet sich ebenso für Oberbekleidung an. Elegante Jacken, Sakkos und Westen für glanzvolle Zeiten, warme, unempfindliche und edle Kleider und Röcke für Geschäft und Büro wie auch für gemütliche Stunden.

Nicht zu vergessen die kleinen und kleinsten Lieblinge. In den wunderbar weichen und samtigen Stoff gepackt, sind sie rundum glücklich und zufrieden. Und pflegeleichter....

Tipps & Tricks zur Verarbeitung von Samt
Beim Anzeichnen respektive beim Auflegen des Schnittmusters solltest du auf den Fadenlauf achten. Denn der Samt hat, wie schon oben erwähnt, einen Strich. Das heißt, mit dem Strich ist er glatter, glänzender und heller als gegen den Strich. Sind beispielsweise bei einem Sakko nicht beide Vorderteile mit dem Strich nach unten geschnitten, werden sie immer verschieden hell und verschieden glänzend sein und wie zwei verschiedene Stoffe wirken.
Das kannst du dir bei einem Kissenbezug oder Ähnlichem aber auch zunutze machen, indem du die Teile in der Strichrichtung miteinander abwechseln lässt.
Der Samt lässt sich bei seinem weichen Fall gut zuschneiden und vernähen, bei ganz dünnen Pannesamt kannst du auch beidseitiges Bügelvlies dazwischenbügeln, damit beim Nähen nichts verrutscht.
Denke auch an die Bügeleinlagen, die überall dort eingesetzt werden, wo eine gewisse Steifigkeit gewünscht ist, an Kragen, Revers und Bündchen zum Beispiel, am oberen Abschluss der Vorhänge oder an der Schabracke am Sofa. Die passenden Bügelvliese in verschiedenen Stärken findest du in der entsprechenden Rubrik hier bei Meine-Stoffe.de.

Welches Nähgarn und welche Nähnadel verwende ich zum Nähen von Samt?


Zum Nähen mit der Nähmaschine kannst du Universalnadeln verwenden. Empfohlen werden auch Stretchnadeln, natürlich insbesondere bei Samt mit einem Elastan-Anteil. Wie immer gilt: Je dichter und dicker der Stoff und vor allem die Nähte, desto stärker sollte auch die Nadel sein. Das beginnt bei 65 für die ganz dünnen Pannesamt und geht bis zur fast doppelt so dicken 120er Nadel für dicke, wulstige Nähte, etwa beim Einnähen eines Reißverschlusses in einen sehr schweren Polsterbezug aus dickem Samt.
Entscheidend für das Nähgarn ist neben der Optik vor allem die Belastbarkeit. Für den Saum eines Tischläufers wird ein kaum sichtbares Baumwollgarn mit Gauge 130 reichen, für besagtes Sitzpolster ist ein Polyestergarn empfehlenswert mit einer mehrfach so dicken Stärke von 60 oder sogar 50.